Diagnose von sexuell übertragbaren Krankheiten

Als sexuell übertragbar wird eine Erkrankung bezeichnet, wenn sie während des ungeschützten Geschlechtsverkehrs übertragen werden kann. Unterschiedliche Geschlechtskrankheiten können mit jeweils speziellen Untersuchungsmethoden nachgewiesen werden. Häufig sind hierfür Blutuntersuchungen erforderlich.

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Wie wird HIV/AIDS diagnostiziert?
Die meisten AIDS-Tests basieren auf einer Blutuntersuchung. Ein gängiges Verfahren zur Diagnose von sexuell übertragbaren Krankheiten ist hier beispielsweise der sogenannte ELISA-Suchtest: Mithilfe des Tests kann nachgewiesen werden, ob der Organismus eines Patienten Antikörper gegen den für die Erkrankung verantwortlichen HI-Virus gebildet hat. Können entsprechende Antikörper nachgewiesen werden, spricht das für eine vorliegende Infektion. Damit ein Test auf den HI-Virus zuverlässig durchführbar ist, muss nach einer möglichen Infizierung zunächst ein Zeitfenster von etwa 3 bis 12 Wochen vergangen sein.
Bei der Erkrankung AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) handelt es sich um ein Immunschwächesyndrom. Der zugrunde liegende HI-Virus kann auch von Personen übertragen werden, die selbst noch keine Krankheitssymptome zeigen. Übertragungen des Virus sind über Blut und bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr möglich.

Leide ich unter Syphilis?
Soll Syphilis (eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung) im Rahmen der Diagnose von sexuell übertragbaren Krankheiten nachgewiesen werden, eignen sich je nach Erkrankungsstadium unterschiedliche Untersuchungen: Wenn ein Patient bereits erste typische Symptome zeigt, kommt beispielsweise der TPHA-Test (Treponema-Pallidum-Hämagglutinations-Assay) als klassischer Suchtest infrage. Zu den häufigen Symptomen der Syphilis zählen Hautgeschwüre. Nimmt ein Mediziner Abstriche eines solchen Geschwürs, kann er auch auf dieser Basis die mögliche Erkrankung nachweisen. Im Falle eines positiven Befundes ist dann eine Absicherung des Befundes mithilfe einer Blutuntersuchung möglich. Häufig führt Syphilis bei infizierten Patienten schon nach etwa 3 Wochen zu ersten Symptomen. Wird die sexuell übertragbare Krankheit frühzeitig festgestellt und mit Antibiotika behandelt, ist sie meist erfolgreich zu heilen.

Wie wird eine Virushepatitis nachgewiesen?
Auch die sogenannte Virushepatitis kann auf Basis einer Diagnose von sexuell übertragbaren Krankheiten nachgewiesen werden. Die Erkrankung ist eine Leberentzündung, die durch verschiedene Virenstämme hervorgerufen wird. Je nach Virenstamm, der im individuellen Fall für die Geschlechtskrankheit verantwortlich ist, unterscheiden Mediziner zwischen Hepatitis A, B, C, D, E, F und G. Je nach Erkrankungsform kann die Virusinfektion nicht nur über Blut und während des Geschlechtsverkehrs, sondern auch über den Speichel infizierter Menschen übertragen werden.
Besteht der Verdacht auf Hepatitis B, eignen sich zur Diagnostik beispielsweise der Anti-HBc-IgM-Test und der Hbs-Antigen-Test. Soll ein Patient auf Hepatitis C untersucht werden, hat sich unter anderem der HCV-Antikörpertest bewährt. Der HCV-Antikörpertest ist aber erst dann aussagekräftig, wenn die mögliche Infizierung bereits 1 bis 5 Monate zurückliegt. Wird eine frühzeitigere Diagnose gewünscht, stellt beispielsweise der HCV-PCR-Test eine geeignete Alternative dar. Dieses Testverfahren ist allerdings vergleichsweise aufwendiger als die zuvor genannten Methoden.